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SANGHA

 

Warum gab es früher Sanghas, die sehr klein waren, und dann Sanghas, die sehr groß waren, wie z.B. unsere Sangha?

Weil die Meister unterschiedliche Persönlichkeiten waren. Das ist keine Frage der Quantität. Es gab große Meister, Meister Ryokan zum Beispiel, die nur einen einzigen Schüler hatten. Dennoch übte Ryokan einen beachtlichen Einfluß aus. Obwohl er alleine in seiner Zelle lebte, war er nicht völlig von der Welt zurückgezogen, hatte Kontakte zu Menschen und hat sie tief beeinflußt. Der Einfluß reicht bis heute. Bodhidharma hatte nur vier Schüler, dennoch hat er unsere Tradition gegründet. Meister Keizan hatte viele Schüler. Von ihm gingen ungefähr 30 Linien aus. Meister Niwa, der mir das Shiho gab, gab es etwa 30 Schülern. Meister Deshimaru gab es niemandem. Das ist sehr unterschiedlich. Das sind zwei Meister, die auf ihre jeweilige Weise einen großen Einfluß hatten. Es gibt nicht nur eine Weise.

Was Meister Deshimaru betrifft, so hatte er das Gefühl, daß es dringend sei, die Zazen-Praxis in Europa zu entwickeln. Er spürte die Krise der Zivilisation und wollte wirklich helfen. Deshalb wollte er viele Schüler formen. Er hatte auch die dafür erforderlichen Persönlichkeitsmerkmale. Andere können das Zen tief verstehen, haben aber nicht die Charakteristika, um viele Schüler zu erziehen. Wichtig ist, daß jeder, ausgehend von seiner Praxis, völlig er selbst ist und nicht versucht, jemanden nachzuahmen. Jeder schafft sein eigenes Leben, seine eigene Unterweisung, seine eigene Art, das Empfangene weiterzugeben, indem er seine Persönlichkeitsmerkmale, die sich von denen anderer unterscheiden, benutzt.

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Was ist die Art von Beziehungen, die zwischen Praktizierenden bestehen sollte, um gemeinsam zu gehen? Was ist der Unterschied zwischen gewöhnlicher Freundschaft und Freundschaft in der Sangha? Wie kann man derartige Beziehungen schaffen und am Leben erhalten?

Freundschaft im Alltag basiert normalerweise darauf, dass man dieselben Vorlieben teilt, allgemein gesprochen, die gleichen Anhaftungen hat. Man hat Gemeinsamkeiten mit anderen Leuten, weil man die gleichen Leidenschaften hat.

In der Sangha hat man eine einzige gemeinsame Leidenschaft, die Leidenschaft zur Befreiung hin, die Leidenschaft, den Weg Buddhas zu realisieren. Das Beste, was man tun kann, ist einander Spiegel zu sein. Wenn man allein ist, wenn es keine Sangha, keine Gruppe gibt, kann man den Eindruck haben, dass man völlig jenseits von allem ist, völlig frei, völlig Mushotoku. Im Kontakt mit anderen tauchen plötzlich die Illusionen auf. Man wird z.B. eifersüchtig, aggressiv, tritt in Wettbewerb. Das geschieht natürlich auch in der Sangha. Manchmal sind Menschen, die etwas zu idealistisch sind, dann enttäuscht und sagen: „Ach das ist doch nicht das Richtige.“ Aber der Unterschied besteht darin, dass, wenn die Sangha eine wirkliche Sangha ist - d.h. dass die Schüler auch wirkliche Schüler des Weges sind - die Phänomene, die in der Sangha auftauchen, unter dem Blickwinkel der Leerheit gesehen werden können, unter dem Blickwinkel von Zazen betrachtet werden können. So können die Phänomene, denen wir in der Sangha begegnen, Gelegenheiten zum Erwachen werden. Es ist besser, unsere Täuschungen zu sehen und die Gelegenheit zu haben, sie aufzugeben. Wechselseitig kann man einander die Gelegenheit bieten. Unter der Voraussetzung natürlich, dass man auf die Praxis konzentriert bleibt. Wenn man hierher kommt, um Beziehungen aufzubauen oder aus Gewohnheit, aber ohne den Geist des Erwachens, verfehlt man die Gelegenheit zu erwachen. Man ist nicht aufnahmefähig und kann auch den anderen nicht in diesem Sinne helfen.

 

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