Das KZ Buchenwald war Ort der Verfolgung und
gezielten Tötung zahlreicher Menschen: Ab 1939 wurden zunächst
politische Gegner des Naziregimes, vorbestrafte Kriminelle, so
genannte Asoziale, Juden, Zeugen Jehovas, Zigeuner und
Homosexuelle inhaftiert. Mit Beginn des 2. Weltkrieges wurden
auch Menschen aus der Sowjetunion, Frankreich, Italien,
Belgien, Luxemburg, den Niederlanden, Norwegen und Dänemark
eingeliefert.
Die Häftlinge starben durch Arbeitseinsätze,
an Unterernährung, Krankheit, Folter, durch medizinische
Versuche, Exekutionen oder Willkür der SS. Insgesamt waren
hier über 250.000 Menschen inhaftiert, von denen mehr als
50.000 starben.
Zwischen 1945 und 1950 internierte der
sowjetische Sicherheitsdienst hier fast 30.000 Menschen, von
denen mehr als 7.000 starben.
An diesem Ort des Leidens und Sterbens, aber
auch der Hoffnung und des Widerstandes werden wir Zazen
praktizieren, die Haltung einnehmen, in der Buddha erwachte.
Unser schweigendes Sitzen ist nicht Ausdruck von Indifferenz
im Angesicht des Grauens, das hier in der Vergangenheit
geschehen ist und heutzutage anderswo geschieht. Das
Schweigen erlaubt uns vielmehr, über unsere begrifflichen
Kategorien hinauszugehen und mit unserer wirklichen Natur,
der Buddha-Natur, in Berührung zu kommen.
In Buchenwald werden wir aufhören, unsere
Augen davor zu verschließen, dass in jedem und jeder von uns
die Gifte Gier, Hass und Verblendung wirken, und die
Gegenmittel Großzügigkeit, Mitgefühl und Weisheit
entwickeln. In Zeremonien werden wir der Opfer und Täter
gedenken und Texte der Zen-Tradition rezitieren.
Wir werden auf dem Gelände der Gedenkstätte
arbeiten, uns mit der Geschichte des Ortes auseinander
setzen und über unser Erleben sprechen.
Wir laden Sie herzlich zum Sesshin in
Weimar-Buchenwald ein!
Ines
Steggewentze und Heinz-Jürgen Metzger
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